Mit dem Projekt haben wir Nichtwählern im Wahlkampf 2005 eine Stimme gegeben. Über den Erfolg waren wir selbst überrrascht.

Im Bundestagswahlkampf ermutigten wir auf der Internetseite “www.ich-gehe-nicht -hin.de – den Nichtwählern eine Stimme geben” Menschen dazu, aufzuschreiben, warum sie erwägen, nicht zur Wahlurne zu gehen. Die Seite war in Form eines offenen Weblogs gehalten: Jeder konnte veröffentlichen und benötigte nur eine E-Mailadresse zur authentifizierung; andere Nutzer konnten die Beiträge kommentieren.

Mit dem Projekt wollten wir niemanden dazu ermutigen, nicht zur Wahl zu gehen. Aber Jahrzehnte von nachlassender Wahlbeteiligung weisen darauf hin, dass sich mehr und mehr Menschen nicht mehr im politischen System wiederfinden. Um dieses Auseinanderdriften ein wenig besser zu verstehen, hatten wir nach britischem Vorbild (www.notapathetic.com) die Seite aufgesetzt.

Wir wollten auch nicht versuchen, die Nutzer davon zu überzeugen, dass Wählen eine gute Sache ist. Wir konnten nicht versprechen, dass irgendwer zuhört, nur weil die Nutzer ihre Gründe auf der Website aufschrieben. Das Einzige, was wir versprechen konnten war, dass die Nutzer erklären können, warum sie nicht zur Wahl gehen, statt gar keine Stimme zu haben. Sie mussten dabei nur tolerieren, dass andere Nutzer Ihre Begründungen kommentieren.

Der Erfolg der Website zeigte, dass wir einen Nerv getroffen hatten: Eine Pressemitteilung reichte aus, um in sech Wochen rund 3.000 Beiträge und 10.000 Kommentare auf diese Beiträge zu sammeln. Im Februar 2008 führten wir das Konzept auf eine neue Stufe: Mit www.wie-weit-wollen-wir-gen.de setzten wir die gleiche Struktur ein, um ein Debattenort zum Thema “Genforschung beim Menschen” zu eröffnen. Weitere Themen werden folgen.