Auf dem Spielfeld stehen zwar jeweils nur 22 Personen, aber Differenzen zwischen einzelnen Nationen werden über Bande auf das Spielfeld getragen.

Einige Konflikte werden unter den Teppich gekehrt werden, andere den Berichterstattern Futter für die Anmoderation des Spiels liefern. Klar ist: Nationale Befindlichkeiten, politische Differenzen und historische Erfahrungen sind der jeweils 12. unsichtbare Spieler auf dem Feld.

fussball-konflikte.de macht diesen Spieler sichtbar.

Dabei sind die Konfliktlinien nur selten so deutlich wie bei dem Aufeinandertreffen der Mannschaften aus Deutschland und Polen (Gruppe A) oder aus Iran und dem EU-Mitglied Portugal (Gruppe D). Wer erinnert sich etwa an die durch die Kolonialgeschickte verknüpften Schicksale von Togo oder Frankreich (Gruppe G) oder an den Walfang-Streit zwischen Australien und Japan (Gruppe F)? Wussten Sie, dass in den Niederlanden vor kurzem die Integrationsministerin die Einbürgerung eines von der Elfenbeinküste stammenden Spielers gestoppt hat (Gruppe G)?

Mit der interaktiven Weltkarte auf fussball-konflikte.de erhalten Online-Nutzer auf kurzweilige Art und Weise Nachhilfeunterricht. Per Klick wählt der Nutzer ein Basisland; daraufhin leuchten die Umrisse jener Länder auf, mit denen Aufeinandertreffen in der Vorrunde der Fussball WM 2006 geplant sind. Durch einen zweiten Klick wählt der
Website-Gast eine Paarung – und erhält Informationen zu den Konflikten jenseits des Spielfelds zwischen den gewählten Nationen.

Die Website ist ein gemeinsames Projekt der non-profit-Online-Magazine „indirekter-freistoss.de” und „politik-digital.de” und wurde von “iDemokratie.de” grafisch gestaltet und umgesetzt. Die Initiatoren wollen auf diese Weise die politische Welt jenseits des Platzes beleuchten und an vergessene oder abseitige Konflikte zwischen Nationen erinnern, die während der WM aufeinandertreffen werden.